von der Aitrach

Weißer Schweizer Schäferhund aus Niederbayern

Geschichte

Den Ursprung aller Schäferhundrassen bildeten die Arbeitshunde der Schäfer. Die großen, schweren Exemplare dienten zum Schutz gegen Wölfe. Heute erfüllen dies z.B. in Italien noch immer der Maremma Shepdog oder in der Türkei der Kangal. Diese Hunde hatten oft die Farbe weiß, damit man sie in der Dunkelheit vom Raubwild unterscheiden konnte. Die kleinen, wendigeren Tiere übernahmen die Laufarbeit. Hier kam es nicht auf die Farbe an. Dazwischen gab es noch "Allrounder", welche sowohl Schutzzwecke als auch Hütedienst verrichten konnten. Sie entstanden wohl aus Kreuzungen beider "Spezies" und hatten auch alle Farben, von dunkel bis weiß. Da der Deutsche Schäferhund aus diesen Tieren herausselektiert wurde, war es ganz natürlich, dass auch viele weiße Exemplare vorkamen. Der Ursprung der heutigen weißen Schäferhunde ist in den Geschichtsbüchern des Deutschen Schäferhundes zu finden.

1882 und 1887 wurde auf einer Ausstellung in Hannover ein Weißer Schäferhund namens "Greif" ausgestellt.

1888 wurde die Hündin "Greifa" in Hamburg,

1889 der Rüde "Greif II" in Kassel gezeigt. Diese drei Hunde befanden sich im Besitz des Baron von Knigge. Greif wurde von dem Züchter Friedrich Sparwasser gekauft und mit der Hündin "Lotte" verpaart. Aus dieser Verbindung stammte die Hündin "Lene", welche nun zur Hälfte weißes Blut trug.

"Lene" wiederum wurde mit "Kastor" verpaart, woraus dann am 01.01.1895 der berühmte "Hektor Linksrhein" fiel.

Max von Stephanitz gründete im Jahr 1899 in Karlsruhe den "Verein für Deutsche Schäferhunde" (SV).

Als erstes Tier wurde der Rüde "Hektor von Linksrhein" mit der Zuchtbuchnummer SZ1 in das Zuchtbuch eingetragen und erfuhr auch noch gleichzeitig eine Namensänderung in "Horand von Grafrath". "Horand" und dessen Wurfbruder"Luchs Sparwasser" wurden nun bevorzugt als Deckrüden eingesetzt. Da Ihr Großvater ein Weißer war (Greif), trugen natürlich auch viele ihrer Nachkommen diese Farbe.

Bis in die dreißiger Jahre fielen immer wieder Schäferhunde mit dieser Farbe und wurden auch in das Zuchtbuch eingetragen.

Im Jahre 1933 wurde dann aus unerfindlichen Gründen der Farbschlag verboten. Alle weißen Welpen, die es natürlich immer noch gab, wurden auf der Stelle ausgemerzt. So kam es, dass es in Europa fast keine Weißen Schäferhunde mehr gab.

Um 1900 herum hielt sich das Königshaus der Habsburger und Hohenzollern einen kleinen Bestand Weißer Schäferhunde, die sie auch für sich züchteten. Diese prachtvollen Tiere passten durch ihr äußeres Erscheinungsbild hervorragend zum Ambiente und den Lippizanischen Pferden der Herrschaften. Ann Tracy, eine Amerikanerin mit Beziehungen zum Königshaus lernte sie dort kennen und lieben. Kurzerhand importierte sie einige der besten Zuchttiere und setzte sie für ihre Zucht in den USA ein. Dort fielen natürlich auch immer wieder weiße Welpen.

In Amerika wurden dann im Laufe der Jahre einige Spezialvereine gegründet. Teilweise wurde Jahre später auch dort der Farbschlag "weiß" verboten. Nur waren die Liebhaber der Rasse in USA hartnäckiger als in seinem Ursprungsland. Es wurden Vereine zum Schutz und Weiterzucht des Weißen Schäferhundes gegründet. Trotz aller Gegenmaßnahmen konnte er in Kanada und USA überleben.

In den 70iger Jahren wurden durch Herrn Kron, Schweiz, die ersten Tiere wieder nach Europa gebracht.

1981 kaufte Herr Martin Faustmann dort sein erstes Zuchtpaar für Deutschland. Hier jedoch wollte die Weißen keiner haben, der SV weigerte sich weiterhin, die Farbe anzuerkennen und natürlich auch, Zuchtpapiere auszustellen. Lediglich ein sogenannter "Dissidenzverein" hatte Ohren für Herrn Faustmanns Anliegen.

Anhand des USA-Standards wurde "Champion von Kron" im Jahre 1981 auf der Bundessiegerausstellung in Neuss von Richter Franz Thannheimer gerichtet. Auf Antrag Faustmanns wurde die Rasse auf "Amerikanisch-Canadischer (A.-C.) Weißer Schäferhund" umbenannt.

Die Wiederkehr des Weißen Schäferhundes war geschafft!

 
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